Netzwerkanalyse
Zusammenfassen von Netzwerken
- Parallel liegende Widerstände durch die Addition der Leitwerte zusammenfassen.
- In Reihe geschaltete Widerstände durch die Addition der Widerstandswerte zusammenfassen.
- Ersetzen von in Reihe geschaltete Spannungsquellen durch eine Gesamtquelle
- Ersetzen durch parallel geschaltete Stromquellen durch eine Gesamtquelle
- Widerstände die unmittelbar parallel zu einer idealen Spannungsquelle liegen beeinflussen die Schaltung nicht und sind vernachlässigbar.
- Gleiches gilt für unmittelbar in Reihe zu einer idealen Stromquelle liegenden Widerständen.
Topologie eines Netzwerkes
- Zum Aufstellen der voneinander unabhängigen Gleichungen gibt es eine feste Vorgehensweise.
- Analyse des Netzwerkes:
- Anzahl der Knoten: k
- Anzahl der Zweige: z (Zweige mit Stromquelle werden nicht mitgezählt!)
- In jedem Zweig tritt ein anderen Strom auf → z unterschiedliche Ströme
- Die k Knoten liefen jedoch nur k-1 unabhängige Knotengleichungen.
- Um ein eindeutiges Gleichungssystem zu erhalten werden insgesamt z Gleichungen benötigt.
→ Es werden z-k+1 zusätzliche Maschengleichungen benötigt. - Um die z-k+1 unabhängige Maschengleichungen aufzustellen, wird das Verfahren des vollständigen Baumes verwendet.
- Der vollständige Baum ist eine beliebige Verbindungslinie sämtlicher Knotenpunkt, ohne einen Umlauf zu schließen.
- Die unabhängigen Maschengleichungen ergeben sich aus genau einem Verbindungszweig und beliebig vielen Zweigen des vollständigen Baumes.
Zweigstromanalyse
- Voraussetzung: Alle Bauelemente des Netzwerks sind linear.
- Verfahren:
- Aufstellen eines linearen Gleichungssystems zur Bestimmung der unbekannte Zweigströme
- Anwendung der Knoten- und Maschengleichung des Netzwerkes
- Ziel: Ermittlung einer hinreichenden Anzahl voneinander unabhängiger Gleichungen
Rechenprogramm
- Übersichtliche Darstellung des Netzwerkes
- Strom- und Spannungsquellen mit Zählpfeilen versehen
- Zweigeströme durchnummerieren, Richtung kann beliebig festgelegt werden.
- k-1 Knotengleichungen aufstellen.
- Aufstellen der unabhängigen z-k+1 Maschengleichungen (vollständiger Baum)
- Aufstellen und Lösen des Gleichungssystems.
Aufgabe
Netzwerkberechnungsverfahren
Führen Sie bei den folgenden beiden Netzwerken eine Zweigstromanalyse durch. Bestimmen Sie die eingezeichneten Zweigströme.
a)
b)
c)
Maschenstromanalyse
- Voraussetzung:
- Alle Bauelemente des Netzwerks sind linear.
- Alle Stromquelle müssen in Spannungsquellen umgewandelt werden.
- Verfahren:
- Vereinfachung der Zweigstromanalyse mit dem Ziel die Dimension des linearen Gleichungssystem zu senken.
- Einführung neuer Ströme → Maschenströme
- Nur z-k+1 Gleichungen werden benötigt.
Rechenprogramm
- Darstellung des Netzwerkes, Beschriften
- Strom- und Spannungsquellen mit Zählpfeilen versehen
- Wählen von z-k+1 Maschen (vollständiger Baum)
- Aufstellen der Maschengleichungen mit Maschenströmen.
- Lösen des Gleichungssystems
- Zweigströme ergeben sich aus der vorzeichenrichten Überlagerung der Maschenströme.
Knotenspannungsanalyse
- Voraussetzung:
- Alle Bauelemente des Netzwerks sind linear.
- Alle Spannungsquellen müssen in Stromquellen umgewandelt werden.
- ggf. können alle Widerstände in Leitwerte umgewandelt werden.
- Verfahren:
- Vereinfachung der Zweigstromanalyse mit dem Ziel die Dimension des linearen Gleichungssystem zu senken.
- Einführung von Knotenspannungen (Potential eines Knotens gegen Masse)
- Nur k-1 Gleichungen werden benötigt.
Rechenprogramm
- Darstellung des Netzwerkes, Beschriften
- Strom- und Spannungsquellen mit Zählpfeilen versehen
- Festlegen eines Knotenpunktes als Bezugsknoten 0 / „Masse“
- Einzeichnen der Knotenspannung von jedem anderen Knoten zum Bezugsknoten (z. B. Ua, Ub, ...)
- Aufstellen einer Gleichung für jeden Zweigstrom, die nur von den Knotenspannungen abhängig sind.
- Aufstellen k-1 Knotengleichungen, Einsetzen der Zweigströme.
- Lösen des Gleichungssystems
- Zweigströme aus den in 4. erstellten Gleichungen berechnen.
Überlagerungsverfahren (Superpositionsgesetz)
- Voraussetzung:
- Alle Bauelemente des Netzwerks sind linear.
- Keine Leistungsberechnung (nicht linear)
- Verfahren:
- Berechnung des Netzwerkes nur mit einfach Gesetzen der Elektrotechnik (Ohmsches Gesetz, Stromteiler, Spannungsteiler)
- Die Wirkung jeder Quelle auf das Netzwerk wird einzeln bestimmt.
- Die ermittelten Teilströme jeder Einzelbetrachtung werden vorzeichenrichtig überlagert.
Rechenprogramm
- Darstellung des Netzwerkes, Beschriften
- Strom- und Spannungsquellen mit Zählpfeilen versehen
- Für jede Quelle im Netzwerk:
- Alle Quellen außer die ausgewählte Quelle werden deaktiviert.
Spannungsquelle → Kurzschluss, Stromquelle → offene Leitung - Alle Teilströme (I1I, I2I, ...) werden vorzeichenrichtig bestimmt.
- Alle Quellen außer die ausgewählte Quelle werden deaktiviert.
- Die Teilströme werden zusammenaddiert und es ergeben sich die Zweigströme:
I1 = I1I + I1II + ...
I2 = I2I + I2II + ...
...
Aufgabe
Netzwerk für Überlagerungsverfahren
Berechnen Sie alle Zweigströme mit dem Überlagerungsverfahren.